Computerhardware zu übertakten kann schnell einige Chips wegbrutzeln. Die Rendite aus diesem Risiko des Totalverlustes einer z.B. CPU ist eine erhöhte Taktfrequenz. Dabei soll diese dann über dem Maximum der eigentlichen Hersteller-Angaben liegen und somit mehr Leistung für Berechnungen zur Verfügung stellen. Wie so etwas gemacht wird, ist Learning-By-Doing und viel in Foren lesen. Es gibt keine direkte Anleitung dafür und welche Methoden die Besten sind. Eins ist aber immer sicher, flüssiger Stickstoff kühlt verdammt gut.
Foto: Copyright@Alexander Oelmann
Aufbau und Equipment
Für den Start werden unterschiedlichste Werkzeuge, Materialien und Hardware + Software benötigt. Dazu zählen nicht nur die Standard-Komponenten eines PCs (Mainboard, Festplatte, Arbeitsspeicher, CPU und ggf. Grafikarte), sondern auch zusätzliche Lüfter, Gewindestangen, Thermoskanne, verschiedene Aufsätze, … Hinzu kommen auch noch Lötkolben mit Lötzinn, Entlötlize, Leiterplattenlack, Wärmeleitpaste, Heißluft-Station, Pinzetten, … Für Starter sollten min. 1000 bis 2000 Euro investiert werden, um ein notwendiges Grundequipment aufbauen zu können. Auch gibt es keine einschlägige Literatur, da jede Hardware auch Ihre Eigenarten und Besonderheiten hat. Zum Beispiel haben zwei gleiche Chips aus einer Produktionscharge minimal unterschiedliche Rechenleistungen und können unterschiedliche viele Rechenfehler pro Taktzyklus aufweisen. Wer also anfangen möchte kann in Foren wie hardwareluxx.de oder community.hwbot.org nachschauen und sich anfangen einzulesen.
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Wettbewerbe und Overclocking-Treffen
Die weltweite Community im Overclocking-Bereich will auch wissen, wer die Hardware am besten zerstörungsfrei ans Limit führen kann. Dazu finden immer wieder neue Wettbewerbe auf hwbot.org statt. Wie alles 2005 begann und was in der Zukunft an Verbesserungen für die Plattform kommen mag, kann unter hwbot.org/history in einem stichpunktartigen Verlauf nachgelesen werden.
Alexander Oelmann (HSG-Mitglied) nahm am Wettbewerb „Push the Hardware Compo 2D: Sempron 145“ teil und belegte den dritten Platz mit einem AMD Sempron 145 CPU in der Gesamtwertung. Dafür wurden rund 300 Euro privat finanziert und zeitlich passte der Wettbewerb gut, da sich alles direkt nach der Prüfungszeit im März organisieren ließ. Denn für eine Benchmarking-Session können mit Vorbereitung, Durchführung und Abbau/Aufräumen schnell sechs Stunden vergehen.
Ebenfalls finden regelmäßig treffen der Deutschen Overclocker statt. Das letzte Treffen ereignete sich über Pfingsten 2024 (Freitag bis Sonntag) und neben besonderen Getränken aus verschiedenen Regionen Deutschlands, starb auch etwas Hardware, aber das gehört zu diesem Sport dazu.
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