VDE ist nicht nur Spaß, Meetups und Events
Ein Verein lebt vom Mitmachen. Dieses Mitmachen kann auch zwischendurch trockener und langatmig sein. Deswegen ist es umso wichtiger beständig am Ball zu bleiben und die fließenden Elektronen im Verein in eine ungefähre gleiche Richtung zu lenken. Dafür trafen sich Vertreter*innen aus allen VDE Bezirksvereinen Deutschlands am 02.11. und 03.11.2023 in Berlin.
Erstes Zusammenkommen mit Einladung in den Bundestag
Donnerstag war die Anreise nach Berlin. Viele der Teilnehmer*innen starteten bereits früh am Morgen, um rechtzeitig in Berlin zu sein. Durch einen guten Kontakt von Ralf Berger (Leiter VDE Ost-Mitte) erhielten die Teilnehmer*innen eine Einladung in den Bundestag. Der Abgeordnete Daniel Rinkert, welcher als Regionalleiter auch dem VDE angehört, lud uns ein den gemeinsamen VDE-Abend mit einem Vortrag im Reichstag zu beginnen. Bereits vor dem Einlass in die Sicherheitskontrolle wurde sich einander vorgestellt und die ersten Gespräche zu den aktuellen Entwicklungen in den eigenen Regionen ausgetauscht.
Im Bundestag führte uns Mirjana Höltkemeier (Besucherführerin) entspannt und informativ durch die Arbeitsweise, Funktionsweise, Sitz-Aufteilung des Bundestages, Anmerkungen zu ein paar aktuellen Gesetzesänderungen wie z.B. Wahlrechtsreform (Bundestagsverkleinerung), … und einigem mehr. Im Anschluss besichtigen alle Teilnehmer*innen noch die Reichstag-Kuppel und genossen den Ausblick in die leicht verregnete Berliner-Nacht der Hauptstadt.
Kleines Gruppenfoto im Reichstag (Tribüne) – Foto: Copyright@Dominic Seela
Im Anschluss ging es zum gemeinsamen Abendessen mit viel Diskussionsbedarf hinsichtlich der ersten Themen wie „Vereinsarbeit früher und Vereinsarbeit heute“. Gleichzeitig wurde auch fachlich über die technischen Entwicklungen wie Energiewende, Wasserstoff-Brennstoffzellen, Netzausbau, … gesprochen.
Auf geht’s in den Workshop
Aus allen 28 Bezirksvereinen Deutschlands waren Vertreter und Vertreterinnen zum VDE VERLAG GmbH Gebäude in der Bismarckstraße bei Berlin angereist, um gemeinsam über Nachwuchsgewinnung, Möglichkeiten zur digitalen Weiterentwicklung, Stipendien und neuen rechtlichen Erkenntnissen zu Vereinssatzungen zu diskutieren und einander gebündelt zu informieren. Wie groß der VDE ist, kann auf einer interaktiven Karte unter vde.com eingesehen werden.
Nachwuchs ein Thema, das Alle umtreibt
Eines der Hauptthemen des Treffens war die Nachwuchsgewinnung. Hier hat Dr. Martin Hieber (CTO) des VDE einen Gesamtüberblick gegeben. Dafür stehen unterschiedliche Ressourcen zur Verfügung, z.B. Stipendien in Zusammenarbeit mit dem BMWF. Ebenfalls werden Olympiaden zu technischen Themen wie etwa die Robotics Olympiade jedes Jahr veranstaltet. Dafür müssen die Lehrkräfte an den Schulen (ab der 7. Klasse) auch aktiv werden, um das Angebot des VDE in die Fläche zu bringen. Denn je früher begonnen wird technisches Interesse bei jungen Menschen zu wecken, desto besser. Hier gibt es bereits durch das Projekt Invent a Chip zu vielen Schulen gute Kontakte. Ebenfalls bietet der Science Days für Kinder und Jugendliche einen ersten Kontakt zu technischen einfacheren Themen wie Löten. Darüber hinaus wurde das Young Net wieder aktiviert und gleich auch digitalisiert.
Ralf Berger (stehend) hält einleitende Worte für den Workshop – Foto: Copyright@Dominic Seela
VDE Young Net Arbeit aktuell
Neben den aktuellen Entwicklungen wurde auch ein erster Rückblick vergangener Events dargestellt. Das Young Net hat verschiedene Aktionen wie das Junge Forum BMT in Duisburg oder auch das Junge Forum MST unterstützt. Dabei versucht das Young Net auch verschiedene unterschiedliche Herangehensweisen ein Stück zu vereinheitlichen, um die überregionale Zusammenarbeit für alle zu vereinfachen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Hochschulgruppen (HSG) gelegt, welche besonders durch das Wegfallen eines*r Vertrauensdozenten*in schwer wieder zu reaktivieren oder weiterzuführen sind. Hier sind verschiedene Vorschläge und Möglichkeiten gerade in Diskussion. Besonders die fortlaufende niederschwellige Kommunikation zwischen den HSGs, dem Young Net und auch den Vertrauensdozenten*innen ist hier besonders wichtig. Hierfür hat das Young Net das Ziel auch weiterhin auf der Website alle Aktivitäten und Informationen zu den HSGs transparent nach außen zu tragen.
Rosalia Virga (Leitung VDE Young Net) – Foto: Copyright@Dominic Seela
Vereinssatzungen in der digitalen Zukunft
Recht ist nicht gleich Recht bekommen. Besonders hat das Vereinsrecht hier ein paar Besonderheiten, welche zwar durch Ausnahmeregelungen während der Corona-Zeit (2021 und 2022) vereinfacht wurden aber für viele Organisationen trotzdem eine Herausforderung darstellten. Eine Herausforderung ist beispielsweise bei Satzungsänderungen das ausführliche Informieren aller Mitglieder*innen. Hier lieber einmal mehr als zu wenig informieren. Ebenfalls müssen viele Satzungen den digitalen Anforderungen angepasst werden, z.B. für das Einreichen eines digitalen Mitgliedsantrages. Gleichzeitig brauch es für Online-Abstimmungen einen angemessenen Rahmen und Vorgaben. Deswegen gibt es im Rechtsbereich immer etwas zu tun, da neue Gerichtsurteile oder auch Gesetzesänderungen ständigen Einfluss auf die Mustersatzungen des VDE nehmen werden.
Technische Entwicklungen
Der VDE ist aktiv in der Normung von Künstlicher-Intelligenz (KI, AI). Dafür wird der AI Act gerade in den Gremien in anwendbare Normen übertragen, um auch eine Zertifizierung von KI zu ermöglichen. Ebenfalls treibt den VDE die Möglichkeiten mit Wasserstoff um, auch hier werden in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Gremien und Expertisen Normen entwickelt. Denn viele der Problemstellungen schneiden sich mit elektrotechnischen Themen, sei es die Steuerung, Regelung, Mikrocontroller, Leistungselektronik, … alles ist hier irgendwie auch Elektrotechnik. Darüber hinaus wurden in den Pausen auch weitere Problemstellungen zu anderen technischen Themen besprochen. Hier wird auch durch das Next Generation Programm des DKE versucht junge Persönlichkeiten in die Normung einzubringen.
Ausblick
Die Nachwuchsförderung wird weiter intensiviert. Die Vorteile durch das digitale Vernetzen junger Menschen zum VDE bietet viel Potenzial für die Zukunft und gegen den Mitgliederschwund. Hier wird es noch viel Arbeit durch Ehrenamtliche, interessierte Unternehmen (z.B. Fachexkursionen) und den VDE als Verband geben müssen. Der Workshop wurde optimistisch beendet und alle Teilnehmer*innen traten die Heimreise mit neuen Informationen und weiteren Kontakten für die Zukunft an.
Gruppenfoto – Foto: Copyright@Dominic Seela
Besonderer Dank
Ein besonderer Dank geht an unseren Bezirksverein VDE Halle-Leipzig und unseren Vorstand. Diese hatten aus beruflichen Gründen keine Zeit zu diesem Workshop nach Berlin zu reisen. Und boten uns an einen Platz für das Treffen in Berlin aufzufüllen. Somit war es für uns möglich an diesem Workshop vor Ort teilzunehmen. Auch vielen Dank für die Organisation des Workshops an Ralf Berger (Leitung VDE Ost-Mitte)!